|
Blondeel holt sich den Titel | Klassement | |
Europameister haben sie beim DBC schon gehabt. Nicht nur einmal. Aber dass gleich zwei Spieler des Dahlhauser Billardclubs Bochum von 1926 ein Finale bestritten - das war eine Premiere. Das glücklichere Ende und am Ende die Goldmedaille hatte Fabian Blondeel, der bei der EM im Cadre 47/2 im holländischen Wijchen seinen Teamkameraden Thomas Nockemann in zwei Aufnahmen 300:185 schlug. | ||
In der Neuauflage des Endspiels der Deutschen Meisterschaft gab
es die späte Genugtuung für den Kapitän der Bochumer
Technik-Mannschaft, der sich Nockemann in diesem Finale erst
im Tie-Break beugen musste. Diesmal machte Blondeel kurzen Prozess,
begann die Partie, als ob er sie in einer Aufnahme beenden wollte.
Klasse-Billard von beiden Bochumer Akteuren. Blondeel begann
mit 255 Points in Aufnahme eins. Thomas Nockemann konterte mit
153 Points, bevor sein Kapitän ausstieß. Es folgten
einige Points im Nachstoß, die aber die Partie nicht wieder
in die Verlängerung zwangen. Freude bei beiden Bochumern - vor allem aber bei DBC-Geschäftsführer Paul Kimmeskamp, der sich über den Doppelerfolg seiner Schützlinge nicht weniger freute. "Eine solche Fülle von internationalen Erfolgen", jubelt Gerhard Gabriel vom DBC-Hauptsponsor Stadtwerke, "gab es auch zu Klaus Hoses Zeiten nicht." |
Fabian Blondeel: Europameister im Cadre 47/2. Bild: Eberhard Franken |
|
Blondeel ist nun Titelträger im Einband und Cadre 47/2, Nockemann im Cadre 71/2. "Das bedeutet, wir dominieren die technischen Disziplinen", lacht Karl-Heinz Sonneborn, der Vorsitzende des DBC. Fabian Blondeel hatt sich durch alle Qualifikationsrunden quälen müssen, war in allen Runden Gruppenerster geworden. Er schlug den Holländer Arjan van den Heuvel und den Spanier Francisco Fortiana, in der nächsten Runde den Belgier Patrick Niessen und den Tschechen Vlastimil Tauterman, später dann den Holländer Freek Ottenhof und den Österreicher Arnim Kahofer, bevor er ins Achtelfinale einziehen konnte. Hier traf Blondeel auf den Tschechen Marek Faus (300:45/2) und abermals auf Patrick Niessen (300:210/4), bevor er seine erste Niederlage einsteckte. Das war ausgerechnet gegen Thomas Nockemann, der vorher gegen Carsten Lässig (Coesfeld) und Dave Christiani (Holland) gewonnen hatte. Nockemann seinerseits hatte sie in dieser Gruppe ebenfalls alle geschlagen (300:118/2 gegen Niessen, 300:62/6 gegen Faus). Im Halbfinale gewann Nockemann 300:139 in sechs Aufnahmen gegen den DBC-Edelreservisten Brahim Djoubri (Frankreich), der bis dahin ein extrem starkes Turnier gespielt hatte. Blondeel hatte sich für das Finale warmgespielt und dem Spanier Rafael Garcia nicht den Hauch einer Chance gelassen: 300:0 lautete nach nur einer Aufnahme das meisterliche Resultat. Europameister Blondeel liegt durch diesen Titel nun auch aussichtsreich im Rennen um die Classic Masters Trophy, eine Wertung, die alle technischen Disziplinen berücksichtigt. (-nken) (Quelle: WAZ, Lokalsport Bochum, 11.12.2000) |