Deutsche Meisterschaft Freie Partie
04. - 06.12.1998 in Herne
 

Stamm-Spieler erobern Silber und Bronze
Wernikowski unterliegt dem Titelverteidiger

Der Titel ging zwar an den Favoriten, doch die weiteren Medaillen blieben in Herne. Nicht nur deshalb war die Deutsche Meisterschaft in der Freien Partie für Ausrichter BC Herne-Stamm ein Riesenerfolg.

Mucksmäuschenstill war es in der Bömiger Falkschule, wo zwölf Queue-Künstler drei Tage lang ihre Arbeit verrichteten. Die Zuschauer wagten sich kaum zu regen, um die Konzentration der Spieler nicht zu stören. Klick, klick, klick - mehr war nicht zu hören. Bis ein Spieler die 300. Karambolage geschafft hatte und erleichterter Beifall aufbrandete.

Glückliche Sieger:
Hinter dem Deutschen Meister Thomas Nockemann (Mitte) belegten Hans Wernikowski (r.) und Markus Melerski (l.) vom BC Herne-Stamm die Plätze zwei und drei. WAZ-Bild: Stipke

Für gute Stimmung sorgten auch die Lokalmatadore. Souverän marschierten Hans Wernikowski und Markus Melerski durch die Runden und schlugen Medaillenkurs ein. Im Halbfinale trafen die beiden Stamm-Spieler schließlich aufeinander. Und dort setzte sich die Routine durch. In sieben Aufnahmen bezwang der 54jährige Wernikowski seinen jüngeren Mannschaftskameraden mit 300:132.

Im Finale hatte Wernikowski gegen den Bochumer Titelverteidiger Thomas Nockemann (Bochum) beim 108:300 (7) keine Chance und mußte sich mit DM-Silber begnügen. Melerski sicherte sich durch ein 300:51 (5) über Franzel Simon (Elversberg) Bronze. WAZ Herne/ko/wv

 BC Herne-Stamm erntet auch als Ausrichter dickes Lob

Herne - Viel Lob ernteten die Mitarbeiter des BC Herne-Stamm für die mustergültige Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft in der Freien Partie im Billard auf großen Tischen.

Und die auswärtigen Gäste sparten auch nicht mit anerkennenden Worten für das Billardheim in der Börniger Falkschule, das die BC-Mitglieder ja vornehmlich mit eigenen Ideen und Kräften gestaltet haben.
Bei so vielen positiven Eindrücken durfte natürlich der sportliche Aspekt nicht hinten anstehen. Und da setzten die Herner Billardsportler ebenfalls Maßstäbe. Denn das Erringen der Plätze zwei und drei bei den nationalen Titelkämpfen stellt schon eine Besonderheit dar. Hans Wernikowski, der schon seit etlichen Jahren zur Spitze im deutschen Billardsport zählt, zweimal Deutscher Meister wurde und mehrfach den zweiten Platz belegte, wagte sich diesmal bei der "Freien" auf fremdes Gebiet. Denn der 54jährige spielt ansonsten nur die Cadre-Partien. "Die Freie Partie ist zu nervenaufreibend", gestand er. Dennoch war er auch ein wenig stolz auf seinen neuerlichen zweiten Rang.

Leicht enttäuscht war Markus Melerski über seinen dritten Platz, wenngleich auch er das Cadrespiel bevorzugt. Aber der junge Mann erkannte neidlos die Souveränität seines älteren Kollegen an. Im übrigen hatte Melerski ja auch hervorragenden Sport geboten, wie Alt-Oberbürgermeister Willi Pohlmann als interessierter Zuschauer bemerkte.

Die Vorrundenspiele standen ganz im Zeichen der beiden Herner Queue-Artisten. Melerski bezwang den Bottroper Mikolajczak mit 300:247 in 18 Aufnahmen, schlug dann den Mitfavoriten Lässig (Coesfeld) deutlich mit 300:40 in nur zwei Aufnahmen und bootete auch Vican aus Frankfurt in neun Aufnahmen mit 300:182 aus.

Etwas schwerer tat sich Wernikowski. Gegen Simon aus Elversberg hieß es 300:245 (9), gegen Mielke (BC Königshof) 300:229 (12), und gegen den Frankfurter Grappendorf benötigte er ebenfalls zwölf Aufnahmen zum 300:55-Erfolg.

Im übrigen war noch ein dritter Herner bei der DM vertreten: Carsten Krane sprang für den erkrankten Bottroper Oliver Weißbon ein. Da er sich nicht mehr auf das Turnier vorbereiten konnte, belegte er mit einem Schnitt von 12,91 Punkten nur den letzten Platz.

WAZ Herne/Ko.