Ergebnisse DM Snooker
24. - 26.09.1999 in Duisburg
 


Turnierbericht

Die DM begann am Freitag, 24.09.99, gegen 12.00 Uhr mit dem Einzelwettbewerb der Damen. 14 Sportlerinnen aus dem gesamten Bundesgebiet ermittelten die neue Deutsche Meisterin. Als hohe Favoritin ging erstmals die Münchnerin Miriam Miosga an den Start. Weitere Titelanwärterinnen waren Birgit Reimann (DM´in 1998), Natascha Niermann (Vize 1998) und Petra Hage (Saison-Highbreak 71). Die Erstrundenbegegnungen verliefen ohne Überraschungen. Alle Favoritinnen gewannen ihre Partien sicher mit 2-0. Im Viertelfinale traf die Titelverteidigerin Birgit Reimann aus Bremen auf Yvonne Kampmann aus Oberhausen. Relativ sicher gewann Reimann die Partie mit 2-0. Ebenfalls mit 2-0 endeten die Partien von Miriam Miosga gegen Martina Bund und Natascha Niermann gegen Alexandra Orak. Für Petra Hage kam jedoch im Viertelfinale das Aus. Sie konnte an die guten Leistungen der Vorrunde nicht anknüpfen und verlor mit 0-2 gegen Wienke Thamsen aus Husum. Im Halbfinale traf nun Birgit Reimann auf die Top-Favoritin Miriam Misoga. Birgit leistete heftige Gegenwehr, konnte aber die 1-2 Niederlage nicht verhindern. Im zweiten Halbfinale hatte Natascha Niermann keine Probleme mit Wienke Thamsen und gewann mit 2-0. Somit kam es zum Finale der zur Zeit besten deutschen Snookerspielerinnen. Miriam erwischte den besseren Start und ging schnell mit 2-0 in Führung. Natascha Niermann konnte anschließend noch auf 1-2 verkürzen, aber letztendlich den 3-1 Sieg von Miriam Miosga nicht verhindern. Beide Sportlerinnen spielten auf sehr hohem Niveau und zeigten eine tolle Werbung für den Snookersport in Deutschland.
Am Samstag, 25.09.1999, begann um 12.00 Uhr der Pokalwettbewerb für Mannschaften. Schon in der ersten Runde kam es zu einer großen Überraschung. Der 2. Liga-Aufsteiger BV Pool Moers gewann gegen den Bundesligadritten PBC Wiedenbrück knapp aber verdient mit 5-4. Genauso überraschend war die 1-5 Niederlage des Bundesligisten BC Landesberg gegen den Aufsteiger PBV Zirndorf. Die Landsberger traten ersatzgeschwächt an und hatten in dieser Partie nicht den Hauch einer Chance. In Runde zwei kam es zur nächsten Sensation. Der Oberligist BC Oberhausen fegte den amtierenden Vizemeister PSC Kaufbeuren mit 5-1 von der Platte. Die Kaufbeurer waren, nachdem sie sich kurz zuvor zum Titelfavoriten gekürt hatten, absolut sprachlos. Auch die Überraschungsmannschaften aus Moers und Zirndorf blieben weiter im Rennen und gewannen jeweils mit 5-3 gegen Hof und Essen 2. Erst im Viertelfinale konnten die Moerser durch den Pokalsieger 98, 1. SC Essen 1, gestoppt werden. Die Essener gewannen ohne viel Mühe mit 5-2. Zirndorf und Oberhausen mauserten sich im Viertelfinale zum absoluten Favoritenschreck. Erst siegte Zirndorf gegen den letztjährigen Dritten SC Dortmund mit 5-2 und dann schaffte der BC Oberhausen die absolute Sensation. Der amtierende Deutsche Meister PSV Duisburg verlor mit 4-5 und ließ den BCO ins Halbfinale einziehen. Somit hatte Oberhausen gleich hintereinander die beide deutschen Spitzenteams aus dem Wettbewerb geschossen.

Als vierte Mannschaft zog Fortuna Remscheid mit einem 5-2 gegen Barmen ins Halbfinale ein.
Dieser erste Pokaltag sorgte bei der anschließenden "Player´s Night" für viel Gesprächsstoff. Mit tollen Leckereien vom Büffet und ein Paar Bierchen war so mancher Frust schnell vergessen. Zum Abschluß wurden die Erstplazierten der diesjährigen Bundesligasaison und des Herrenwettbewerbs geehrt.
Am Sonntag kam es dann zu den Halbfinalpartien Essen gegen Remscheid und den beiden Sensationsmannschaften Oberhausen gegen Zirndorf. Der 1. SC Essen (mit Stock, Popovic und Stacha) gewann problemlos mit 5-2 gegen Fortuna Remscheid. Somit stand Essen zum zweiten Mal als Finalist fest. Alle Zuschauer sahen den BC Oberhausen leicht favorisiert ins zweite Halbfinale gehen. Aber anscheinend hatten die Rheinländer am Abend zuvor ein wenig zu viel gefeiert. Die Zirndorfer mit ihrem Topspieler Peter Sterzer ließen nichts anbrennen und zogen mit einem 5-3 Sieg ins Finale ein. Die vielen Essener Fans hofften nun auf einen "normalen" Spielverlauf und sahen ihre Mannschaft als sichere Sieger an. Doch der PBV Zirndorf sollte seinen Ruf als "Pokalschreck" beibehalten. Peter Sterzer gewann seine drei Partien gegen Popovic und Stock und legte somit den Grundstein für den Pokalsieg. In der alles entscheidenden neunten Partie spielte Jakob Stacha (Essen) gegen Werner Hohl (Zirndorf). Hohl konnte mit "Black" zum 61-61 ausgleichen und somit mußte die Entscheidung durch "re-spotted Black" erzwungen werden. Stacha begann mit einem Sicherheitsstoß und legte "Black" an der langen Bande ab. Werner Hohl überlegte nicht lange. Er pottete die Schwarze entlang der Bande in die Ecktasche und der anschließende Jubel der Zirndorfer kannte keine Grenzen. Somit ging ein geschichtsträchtiger Pokalwettbewerb zu Ende.
"Spieler des Turniers" wurde Peter Sterzer. Er verlor lediglich eine von fünfzehn Partien und zeigte Allen, daß er noch lange nicht zum "alten Eisen" gehört.
Als krönender Abschluß wurde dann zum ersten Mal das Supercup- Finale ausgetragen. Hier traf der amtierende Deutsche Meister PSV Duisburg auf den frischgebackenen Pokalsieger PBV Zirndorf. In sechs Partien Best of 5 sollte der 1. Supercup- Sieger ermittelt werden. Das Finale wurde zu einer einseitigen Angelegenheit. Thomas Hein gewann mühelos mit 3-0 gegen Werner Hohl und Helmut Großmann. Ebenfalls mit 3-0 ging Andreas Veldkamp gegen Großmann als Sieger vom Tisch. Die einzig spannende Partie lief zwischen Klaus Niers und Peter Sterzer. Am Ende behielt Niers mit 3-2 die Oberhand. Sasa Tomic rundete den nie gefährdeten 5-0 Sieg mit einem 3-1 gegen Werner Hohl ab. Der PSV schaffte somit in diesem Jahr das "Double". Meisterschaft und Supercup gingen an den PSV Duisburg.

Nochmals recht herzlichen Dank an alle Schiedsrichter/-innen, insbesondere der Jugendabteilung des 1. SC Essen.

Mit sportlichem Gruß

Die Turnierleitung
Esteban "Fossi" Alvarez
Klaus Niers